Schlafapnoesyndrom

Schlafapnoesyndrom
Nächtliches Schnarchen:
Viele Menschen schnarchen nachts ohne dass dies Krankheitswert haben muß. Ein Schlafapnoe-Syndrom jedoch bedeutet krankhaftes Schnarchen, weil zusätzlich nächtliche Atemstillstände (Apnoen) auftreten. Die nächtlichen Atemstillstände entstehen durch ein Erschlaffen der Rachenmuskulatur während tiefer Schlafphasen. Dadurch kommt es zu einem Verschluß der Atemwege im Rachenbereich. Der wiederkehrende Verschluß der Atemwege kann bis zu 60 Sekunden und länger anhalten und wird vom Bettnachbar meist eher als vom Betroffenen selbst bemerkt.

Ständige Unterbrechung des erholsamen Schlafes:
Das wiederholte Aussetzen der Atmung führt zu einem wiederkehrendem nächtlichen Abfall des Sauerstoffes im Blut. Durch Atemstillstand und Sauerstoffabfall entsteht im Körper ein ganz erheblicher nächtlicher Stress, der erholsame tiefe Schlaf wird hierdurch immer wieder flacher. Während der Betroffene dann fast wach wird, steigt die Muskelspannung in der Rachenmuskulatur wieder an, der Atemwegsverschluß im Schlundbereich löst sich, die Atmung setzt wieder ein, der Schlaf wird wieder tiefer und der gleiche Kreislauf beginnt von vorne.

Ein Schlafapnoe-Syndrom führt aufgrund des fehlenden Erholungswertes des Schlafes zu Abgeschlagenheit, chronischer Tagesmüdigkeit und Einschlafneigung auch in unpassenden Situationen, z. B. beim Autofahren oder auch beim Zusammensein mit anderen Menschen.
Beim Schlafapnoesyndrom erschlafft die Rachenmuskulatur im Schlaf so ausgeprägt. dass die Atemwege im Rachenbereich kollabieren und die Atmung stoppt. Hilfe bringt eine moderate Überdruckbeatmung, die die Atemwege offen hält (s. rechts)
Schlafapnoesyndrom
Schlafapnoesyndrom
(Schaubild 1 und 2) Beispielhaft dargestellt sind 2 Patienten mit obstruktivem Schlafapnoesyndrom, der Atemfluß (oberste Kurve) pausiert in regelmässigen Abständen, während die Brustkorbatmung (Thorax) anfangs vergeblich durch Atembewegungen versucht, den Verschluss der Atmung im Rachenbereich zu überwinden. Die Sauerstoffsättigung (SgO2) fällt wegen der wiederholten Atemstillstände rhythmisch ab, hier extrem tief bis auf 51% Sauerstoffsättigung.
Körperliche Folgen eines Schlafapnoe-Syndroms:
Der Mangel an erholsamen Schlaf und der wiederkehrende nächtliche Sauerstoffmangel haben aber oft noch weitere ernsthafte Folgen für den Körper:

morgendliche Kopfschmerzen, wiederkehrende Schweißausbrüche, Bluthochdruck, Verdickung der Muskulatur der rechten Herzkammer, Herzrhythmusstörungen und in der Folge ein erhöhtes Risiko für nächtliche Schlaganfälle und den plötzlichen Herztod. Tatsächlich ist die Lebenserwartung bei einem nicht erkannten oder nicht behandeltem Schlafapnoe-Syndrom um viele Jahre eingeschränkt.

Therapie:
Die Therapiemöglichkeiten sind auch bei ausgeprägten Krankheitszuständen gut. Ähnlich wie eine Kurzsichtigkeit durch eine Brille korrigiert werden kann, werden die Symptome des Schlafapnoesyndroms durch ein geeignetes technisches Gerät behoben. Durch eine nächtliche Maskenbeatmung mit einem leichten Überdruck wird langfristig verhindert, daß die Rachenmuskulatur zusammenfallen kann. Die Therapie verfolgt folgende Ziele:
  • Normalisierung der Lebenserwartung durch Schutz vor der krankheitsbedingten verfrühten Sterblichkeit.
  • Besserung von Folgekrankheiten wie z. B. Bluthochdruck oder Herzrhythmusstörungen.
  • Normalisierung der Leistungsfähigkeit tagsüber durch Besserung der Tagesmüdigkeit. Viele Menschen mit einem Schlafapnoe-Syndrom sind dabei so an ihre eingeschränkte Leistungsfähigkeit gewöhnt, dass sie erst nach Beginn einer entsprechenden Therapie bemerken, wie leistungsfähig sie eigentlich sein können.
Das können Sie bei einem Schlafapnoe-Syndrom selbst tun:
  • Falls die Untersuchungen bei Ihnen ergeben hat, daß Sie eine nächtliche Maskenbeatmung benötigen, benutzen Sie das Gerät jede Nacht. Nehmen Sie es in den Urlaub oder auf Reisen mit.
  • Halten Sie die empfohlenen Kontrolltermine zur Überprüfung der Gerätewirksamkeit ein. Diese können ambulant durchgeführt werden. Kontrolluntersuchungen werden nach der Ersteinstellung (in der Regel in einem Schlaflabor mit Aufenthalt über 3 Tage) nach ca. 3 - 6 Monaten und später in ca. jährlichem Abstand durchgeführt. Verschlechterungen des Krankheitsverlaufes oder Funktionsstörungen des Gerätes können so frühzeitig erkannt werden.
verschiedenen Beatmungssysteme
Unsere Vitrine mit verschiedenen Beatmungssystemen
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Zwei moderne Systeme für die CPAP Behandlung, links im Bild ohne Maske
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