Funktionelle Schlafstörungen

Funktionelle Schlafstörungen
Psychoreaktiv bedingte Schlafstörungen bei akuten Belastungen:
Eine Schlafstörung bei akuten Stresssituationen wie Prüfungsangst, bei Beziehungsproblemen oder anderen psychischen Ausnahmezuständen ist normal. Die "Mitreaktion" der Nachtruhe im Rahmen des allgemein erhöhten Erregungszustandes sollte sich aber innerhalb einiger Tage bis weniger Wochen wieder normalisieren.

Psychosoziale Schlafstörung
Wenn die Schlafstörung andauert, steht sie bezüglich Dauer und Ausmaß nach einiger Zeit nicht mehr in einem angemessenen Verhältnis zum Anlass.
  • Auslösend wirken akute oder chronische Konflikte und Belastungen: z. B. reaktiv-depressive Verstimmungszustände, Selbstvorwürfe, Schuldgefühle, subjektiv nicht zu bewältigende Schwierigkeiten
  • Verstärkt wird die Schlafstörung durch erwartungsvolles Einschlafen-"Wollen". Die unbefangene passive Auslieferung an das Schlafgeschehen ist verlorengegangen
  • Die Einstellung zum Tageserleben ist betroffen: Schwierigkeiten beim Aufstehen, am Tage Schonhaltung und häufige Ruhepausen (weil man "unausgeschlafen" ist), aufmerksame Registrierung von Missbefindlichkeiten und Leistungseinbußen.
  • In vielen Fällen ist die Schlafstörung ein Symptom neben vielen anderen Symptomen, häufig fällt es auch schwer fest zu legen, ob die Probleme am Tage zu der Schlafstörung führen, oder die Schlafstörung die Schwierigkeiten am Tage verursacht.
In diesem Sinne ist eine Durchschlafstörung ein häufiges Symptom einer echten Depression, während andererseits Schlafstörungen oft zu depressiven Verstimmungen führen können.

Neben allgemeinen schlaffördernden Verhaltensweisen (Schlafhygiene, s. bei gesunder Schlaf) ist bei chronifizierten Schlafstörungen oft ein spezieller verhaltenstherapeutischer Ansatz erforderlich.

Bewährt hat sich eine sogenannte Schlafrestriktion, wobei die Liegezeit im Bett pro Nacht deutlich reduziert wird. Dadurch steigt der Schlafdruck an, so dass man letztlich im Bett wieder einschlafen kann.

Wesentlich für den Erfolg der Schlafrestriktion ist, dass die verkürzten Bettliegezeiten auch am Wochenende eingehalten werden und man morgens ggf. auch nach subjektiv schlechtem Schlaf zur vereinbarten Zeit aufsteht. Dafür wird man dadurch belohnt, dass man einen normalen Schlaf wieder erlernen kann.

Zu empfehlen ist aber bei der Schlafrestriktion eine professionelle Betreuung durch einen erfahrenen Therapeuten entweder als Einzeltherapie oder mit einer Kleingruppe im Rahmen einer "Schlafschule".
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