Chronische Bronchitis

Chronische Bronchitis
Chronische Bronchitis (ohne oder mit Atemwegsverengung):

Was ist eine chronische Bronchitis ?
Eine chronische Bronchitis ist eine chronische Entzündung der Atemwege und liegt vor, wenn mehrere Jahre nacheinander Husten und Auswurf über mehr als 3 Monate jährlich vorkommen. Der Auswurf ist dabei meist weißlich oder gräulich und verfärbt sich eitrig bei zusätzlich auftretenden bakteriellen Infekten. Im Laufe der Jahre entwickelt sich bei nicht ausreichender Therapie infolge der anhaltenden Atemwegsentzündung häufig eine chronische Atemwegsverengung. Diese führt typischerweise zu einer zunehmenden Belastungsluftnot, während in Ruhe meist keine Luftnot auftritt.

Aufgabe der Atemwege (Bronchien):
Die Atemwege der Lunge führen zu den Lungenbläschen. Diese haben die Aufgabe, den lebensnotwendigen Sauerstoff aus der Luft in das Blut aufzunehmen.

Bei Fortschreiten einer chronischen verengenden Atemwegsentzündung kommt es häufig zu einem Abbau der Scheidewände zwischen den einzelnen mikroskopisch kleinen Lungenbläschen, so daß aus Millionen von winzigen Bläschen einzelne große Blasen entstehen können. Die Lunge kann hierdurch ihre Elastizität verlieren. Diesen Zustand nennt man auch chronische Lungenüberblähung oder Lungenemphysem. Er macht sich als Verschlimmerung der Belastungsluftnot bemerkbar.

Ursachen der chronischen Bronchitis:
Hauptursache für die chronische Bronchitis mit ihren Folgeerkrankungen ist das Rauchen. Daneben gibt es im Einzelfall andere wichtige Ursachen wie Luftverschmutzung oder Staubbelastung z. B. bei langjähriger Arbeit im Bergwerk unter Tage.

Außerdem gibt es seltenere erblich bedingte Erkrankungen, die zu einer erhöhten Infektanfälligkeit der Atemwege führen oder die Entwicklung eines Lungenemphysem begünstigen.
Luftverschmutzung
Therapie:
Die Therapie ist abhängig vom Krankheitsstadium und verfolgt folgende Ziele:
  • Frühzeitiges Behandeln von zusätzlichen bronchialen Infekten, die sonst zu einer wesentlichen Verschlechterung der Lungenfunktion führen können.
  • Aufrechterhalten einer möglichst normalen Lungenfunktion, bzw. Verhinderung einer weiteren Verschlechterung.
  • In Abhängigkeit vom Krankheitsstadium Verhindern des Fortschreitens der Erkrankung und Verhindern der Entwicklung von Folgeerkrankungen, wie z. B.:
    • Lungenemphysem
    • Verringerung des Sauerstoffgehaltes im Blut
    • oder lungenbedingte Herzschwäche mit abendlichen Wasseransammlungen in den Beinen.
  • Sicherung und Optimierung der Lebensqualität

Das können Sie bei einer chronischen Bronchitis selbst tun:
  • Wenn Sie befürchten, es alleine nicht zu schaffen, ist folgende medikamentöse Unterstützung möglich: Vorübergehend Nikotinersatzprodukte (Pflaster, Kaugummi oder Nasenspray) sowie ein Medikament, welches das Verlangen zu rauchen dämpft (Zyban). Beides kann auch kombiniert werden. Als zusätzliche Hilfe gibt es Nichtraucher-Trainingsgruppen, wobei Sie in einer Kleingruppe in Ihr neues Leben als Nichtraucher starten.
  • Halten Sie die empfohlenen Kontrolltermine zur Lungenfunktionsmessung ein. Nur so können beginnende Verschlechterungen der Lungenfunktion frühzeitig erkannt werden und wir können rechtzeitig therapeutisch gegensteuern.
  • Treiben Sie regelmäßig Sport, besonders geeignet für Erwachsene sind Ausdauersportarten wie z. B. Wandern, Joggen, Fahrradfahren oder Schwimmen. Wenn Sie deutliche Belastungsluftnot haben, ist für Sie die Teilnahme an einer Lungensportgruppe sinnvoll.
  • Lassen Sie sich einmal im Jahr gegen Grippe und alle 6 Jahre gegen Pneumokokken (den häufigsten bakteriellen Erregern von Lungenentzündungen) impfen.
  • Für Menschen mit einer chronischen Atemwegsverengung oder Lungenemphysem kann eine Verbesserung des Krankheitsverlaufes durch die Teilnahme an entsprechenden Gruppenschulungen erreicht werden, weil sich gut informierte Patienten besser mit ihrer Erkrankung auskennen. Hierbei werden auch Atemtherapietechniken geübt, die bei den genannten Erkrankungen besonders wichtig sind. Fragen Sie uns nach den nächsten Schulungsterminen.

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